Seit Jahren steht die Schufa in der Kritik. Datenschützer:innen, Gerichte und Schuldnerverbände bemängelten vor allem die fehlende Nachvollziehbarkeit der Berechnungen. Millionen Menschen in Deutschland wussten nicht, warum ihre Kreditwürdigkeit als gut oder schlecht eingestuft wurde. Mehrere Urteile forderten zuletzt kürzere Speicherfristen und ein Ende intransparenter Automatismen.
Als Antwort führt die Schufa nun ein neues, deutlich transparenteres System ein – den einheitlichen Schufa-Score. Dieser wird ab 2026 flächendeckend eingeführt und soll klarer erklären, wie sich die Bonität zusammensetzt.
„Mit dem neuen Score reagiert die Schufa auf jahrelange Kritik. Verbraucher:innen erhalten endlich mehr Transparenz und eine faire Bewertung ihrer Kreditwürdigkeit.“ – Gerd Billen, ehemaliger Verbraucherzentrale-Bundesverband
Was ändert sich beim Schufa-Score?
Bisher gab es eine unübersichtliche Vielzahl an Score-Werten. Ab 2026 wird daraus ein einheitlicher Punktwert für Privatpersonen und Unternehmen. Statt Prozentangaben gibt es ein Punktesystem, das anhand von zwölf Kriterien berechnet wird.
Die neuen Kriterien im Überblick
- Zahlungsstörungen (offene und erledigte, bis zu drei Jahre wirksam)
- Alter des ältesten Bankvertrags (je länger, desto besser)
- Anzahl neuer Ratenkredite in den letzten 12 Monaten (viele = negativ)
- Alter der ältesten Kreditkarte (zeigt Erfahrung im Umgang mit Krediten)
- Dauer des aktuellen Wohnsitzes (längere Zeit = positiv)
- Anzahl von Anfragen/Abschlüssen für Girokonten und Kreditkarten (zu viele = negativ)
- Anfragen außerhalb von Banken (z. B. Telekommunikation, Handel)
- Restlaufzeit von Ratenkrediten (kürzer = besser)
- Immobilienkredite (wirken positiv)
- Kreditstatus (offen, erledigt oder keine Kredite)
- Identitätsprüfung bei Verträgen (positiv)
- Alter des jüngsten Rahmenkredits (Einfluss je nach Dauer)
So wird der neue Score berechnet
Jedes Kriterium bringt Punkte, die addiert werden.
Beispiele:
- Keine Zahlungsstörung = +264 Punkte
- Mehr als zwei Kreditanfragen in 12 Monaten = 0 Punkte
Das bisherige Prozentmodell entfällt. Die Schufa verspricht damit eine klarere Bewertung der Kreditwürdigkeit.
Vergleich: alter vs. neuer Schufa-Score
Aspekt | Alter Score | Neuer Score (ab 2026) |
---|---|---|
Darstellung | Prozentangaben | Punktewert |
Anzahl der Score-Varianten | Viele, teils intransparent | Einheitlicher Wert |
Kriterien | Nicht öffentlich bekannt | 12 klar definierte Faktoren |
Bewertung mehrerer Kreditanfragen | Jede Anfrage zählte negativ | Innerhalb von 28 Tagen = 1 Anfrage |
Girokonten/Kreditkarten | Viele = negativ | Lange Nutzung kann positiv wirken |
Umgang mit wenig Daten | Sofortige Bewertung | Kein Score bis genügend Daten vorliegen |
Einführung | Bereits etabliert | Flächendeckend ab 2026 |
Wichtige Neuerungen für Verbraucher:innen
- Personen mit wenigen Daten (z. B. Neu-Zugewanderte) erhalten zunächst keinen Score, um Verzerrungen zu vermeiden.
- Viele Girokonten oder Kreditkarten sind nicht mehr automatisch schlecht, sondern können bei langfristiger Nutzung positiv wirken.
- Kreditanfragen werden fairer behandelt: Innerhalb von 28 Tagen gelten sie als eine Anfrage.
- Immobilienkredite werden als stabilisierender Faktor gewertet.
„Für Verbraucher:innen ist das ein großer Fortschritt. Endlich sind Kriterien klar nachvollziehbar, auch wenn einige Hürden bleiben.“ – Prof. Ulrich Kelber, Bundesdatenschutzbeauftragter
Grenzen und Kritik am neuen Schufa-Score
Trotz Transparenz gibt es offene Punkte:
- Der neue Score wird zunächst nur von wenigen Unternehmen in einer Testphase ab Dezember 2025 genutzt.
- Banken dürften noch Jahre den alten Score heranziehen, da sie gesetzlich an bestimmte Prüfverfahren gebunden sind.
- Die geplante Reform der Auskunfteien-Regeln verzögert sich politisch.
- Eine vollständige Umstellung erfolgt erst Anfang 2026.
Für Schuldner:innen bedeutet das: Verbesserungen kommen, aber nicht sofort.
FAQ: Häufige Fragen zum neuen Schufa-Score
1. Ab wann gilt der neue Schufa-Score?
Die flächendeckende Einführung erfolgt ab 2026, erste Tests beginnen bereits im Dezember 2025.
2. Bedeutet der neue Score automatisch bessere Chancen auf Kredite?
Nicht unbedingt. Zwar sind die Kriterien transparenter, doch Banken behalten sich ihre eigenen Prüfungen vor.
3. Bleiben alte negative Einträge bestehen?
Ja, offene und erledigte Zahlungsstörungen bleiben bis zu drei Jahre im Score wirksam.
4. Bekomme ich sofort einen Score, wenn ich neu in Deutschland bin?
Nein, Personen mit wenigen Daten erhalten zunächst keinen Score, bis genügend Informationen vorliegen.
5. Sind viele Girokonten oder Kreditkarten künftig schlecht?
Nein, im Gegenteil: Eine langfristige, stabile Nutzung wirkt positiv.
6. Kann ich meinen Score selbst einsehen?
Ja, wie bisher könnt Ihr eine kostenlose Selbstauskunft einmal jährlich anfordern. Ab Ende 2025 soll auch eine neue Schufa-App genauere Einblicke geben.
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Soll ich den Artikel zusätzlich um konkrete Tipps erweitern, wie Verbraucher:innen ihren neuen Score aktiv verbessern können (z. B. alte Konten behalten, Kreditanfragen bündeln)?