Die bevorstehende Einstellung des Maestro-Systems von Mastercard und der Übergang zu neuen Zahlungsverfahren wie der „Debit Mastercard“ und Visa-Alternativen markieren einen Wendepunkt im deutschen Zahlungsverkehr. Millionen von Girocard-Nutzern stehen vor einem Wechsel, der weitreichende Implikationen sowohl für Verbraucher als auch für Einzelhändler hat.

Seit Juli 2023 stellen Banken und Sparkassen keine neuen Maestro-Karten mehr aus, eine Entscheidung, die von Mastercard getrieben wird. Diese Entwicklung berührt einen Großteil der deutschen Bankkunden, da die Girocard mit Maestro-Funktion eine der am häufigsten genutzten Bankkarten in Deutschland ist. Mastercard ersetzt Maestro durch das „Debit Mastercard“-Verfahren, das neben herkömmlichen Zahlungen auch Online-Transaktionen ermöglicht. Sparkassen und Volksbanken reagieren darauf, indem sie Visa und das neue Zahlungsverfahren von Mastercard in ihre Girocards integrieren.

Die Umstellung der EC-Karten mit Maestro-Funktion wird von den Sparkassen und Volksbanken automatisch durchgeführt. Bestehende Karten mit Maestro-Funktion bleiben bis zum regulären Ablaufdatum gültig. Die Einführung der neuen Zahlungsverfahren spiegelt das wachsende Bedürfnis der Kunden wider, auch online mit ihrer EC-Karte zu bezahlen. Bis Ende 2024 planen die Sparkassen, etwa die Hälfte ihrer Girocards mit der Mastercard- oder Visa-Zusatzfunktion auszustatten. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken sind bereits ein Viertel der 26 Millionen Girocards entsprechend umgerüstet.

Privatbanken wie die Commerzbank setzen vorerst weiterhin auf Maestro, während andere wie die Deutsche Bank und die Hypovereinsbank an möglichen Nachfolgeprodukten arbeiten. Eine zentrale Frage bleibt, ob alle Geschäfte, insbesondere Apotheken und Ämter, die neuen Kartenformate akzeptieren werden.