Diskrepanz in Preisvorstellungen: Das Dilemma des Gebrauchtwagenmarktes

In Deutschland besteht eine deutliche Kluft zwischen den Preiserwartungen von Kunden und Anbietern im Markt für gebrauchte Elektroautos. Viele Kunden bevorzugen gebrauchte Modelle, wie es auch bei mir der Fall ist, doch die Tagesschau berichtet über die Probleme in diesem Sektor. Die Diskrepanz führt dazu, dass einige Händler ihre gebrauchten E-Autos lieber ins Ausland verkaufen, da die Nachfrage in Deutschland gering ist. Tatsächlich wurden 2023 nur etwa 97.000 gebrauchte E-Autos verkauft, was lediglich 1,6 % des gesamten Gebrauchtwagenmarktes ausmacht.

Hohe Preise als Abschreckung: Die Kostenproblematik bei gebrauchten E-Autos

Ein wesentlicher Faktor, der potenzielle Käufer abschreckt, sind die hohen Preise. Im November 2023 lag der Durchschnittspreis für gebrauchte E-Autos bei rund 38.000 Euro, was deutlich über dem Durchschnittspreis für gebrauchte Verbrenner liegt. Dieser Unterschied ist teilweise darauf zurückzuführen, dass E-Autos eine kürzere Marktpräsenz haben und daher weniger „alte Modelle“ im Umlauf sind, die den Durchschnittspreis senken könnten.

Kundenwunsch nach günstigeren E-Autos: Die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Eine Marktanalyse von Mobile.de zeigt, dass Kunden in Deutschland durchschnittlich 14.000 Euro weniger für gebrauchte E-Autos ausgeben möchten, verglichen mit den Erwartungen der Händler. Diese Preislücke ist bei Verbrennern geringer. Um die Kunden zum Kauf zu bewegen, müssten die Preise für gebrauchte E-Autos also noch deutlich sinken. Ein positiver Trend zeichnet sich allerdings ab: Am Ende des Jahres 2023 waren dreijährige E-Autos bereits um 4,3 % günstiger als zu Jahresbeginn.

Auswirkungen auf Leasing und Wiederverkaufswert: Neue Herausforderungen für Händler

Viele Kunden entscheiden sich aufgrund der Unsicherheit über den potenziellen Wiederverkaufswert von E-Autos für Leasingmodelle. Dies stellt Händler vor neue Probleme, da die anfänglichen Restwerte der E-Autos oft nicht mit den tatsächlichen Werten am Ende der Leasingzeit übereinstimmen. Zudem beeinflussen Preissenkungen bei Neuwagenherstellern wie Tesla den Gebrauchtwagenmarkt und erhöhen die Unsicherheit.

Batterieverschleiß als Unsicherheitsfaktor: Fehlende Standards bei E-Auto-Akkus

Ein weiteres Problem ist der Verschleiß der Batterien in E-Autos. Es gibt derzeit keine einheitlichen Standards, um den Zustand von E-Auto-Batterien zu bewerten. Solche Standards wären jedoch notwendig, um Kunden mehr Sicherheit beim Kauf eines gebrauchten E-Autos zu geben.